ausgezeichnet 2025

28. November — 21. Dezember 2025

 

Gezeigt werden Arbeiten von zehn Kunst- und Kulturschaffenden, die 2025 einen Förderpreis des Kantons Solothurn erhalten haben. Kuratiert von Lea Fröhlicher und Stefanie Steinmann.

 

Mit: Jessica Tamsin Allemann (Tanzschaffende), Nadine K. Cenoz (Kunstschaffende), Zoë Lena Guldimann (Musikerin), Luis Hartl (Fotograf:in), Noé Herzog (Kunstschaffender), Fabienne Lehmann (Autorin), Michel Lüthi (Fotograf), Joel Schoch (Komponist), Cosimo Wunderlin (Kunstschaffender), Andreas Wyss (Musikschaffender)

 

Vernissage | Freitag | 28. November 2025 | 19:00 Uhr 

Tanzperformance mit Live Musik «Odear» und Lesung «Klappe halten und hinsetzen»
Freitag | 19.12.2025 | 19 Uhr
mit Jessica Tamsin Allemann (Tanz), Hannah Adriana Müller (Vocal,
Geige, Synth, Fx) und Fabienne Lehmann (Literatur)

 

Auch im Jahr 2025 werden erneut zehn Kulturschaffende aus den Sparten Bildende Kunst und Architektur, Fotografie und Film, Musik, Literatur sowie Theater und Tanz mit dem Förderpreis des Kantons Solothurn ausgezeichnet. Neben dem Preisgeld bedeutet diese Ehrung vor allem eine bedeutende Anerkennung ihres künstlerischen Schaffens. Der Preis steht für Hoffnung, Zuversicht und Mut – und eröffnet die Möglichkeit, neue Projekte zu verwirklichen.
Um einen Einblick in die vielfältigen Arbeitsweisen und Projekte der Preisträgerinnen und Preisträger zu erhalten, veranstaltet das S11 auch dieses Jahr wieder die Ausstellung «ausgezeichnet 2025». Sie zeigt nicht nur deren Werke, sondern fördert auch den Austausch und die Vernetzung der Kunstschaffenden untereinander – denn gewiss werden sich ihre Wege in Zukunft wieder kreuzen.
Beim Betrachten der Biografien der auszeichneten Personen fällt auf, dass sowohl Autodidakten als auch Absolvent:innen von Hochschulen vertreten sind. Ihr beruflicher Werdegang und ihre persönlichen Lebensgeschichten prägen ihr künstlerisches Schaffen. Neben individuellen Themen spielt auch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen eine zentrale Rolle. Durch ihre vielfältigen Ausdrucksformen machen die Kunstschaffenden ihre Beobachtungen sichtbar und regen zum Mitdenken, Hinterfragen und Handeln an. 


 

Detailinfos zu den Preisträger:innen:

 

Jessica Tamsin Allemann  | Tanzschaffende

(*1997, aufgewachsen in Solothurn, lebt in Lausanne)



Das Schaffen von Jessica Tamsin Allemann bewegt sich in transdisziplinären künstlerischen Ausdrucksformen, die Körper, Stimme und Musik zu choreografischen Gefügen verschmelzen. Zentrales Anliegen ist die Auseinandersetzung mit Humanökologie und die Frage nach der Verflechtung des Menschen mit Natur und anderen Lebewesen. Der Mensch als MitbewohnerIn eines riesigen, atmenden Geflechts aus Millionen von Spezies. In ihrer künstlerischen Praxis versucht sie eine Verbindung zu unserem tierischen Dasein herzustellen, zu dem fleischigen, knochigen, haarigen Wesen voller Emotionen. Ihre Arbeit lädt ein, aus gewohnten Ordnungen herauszutreten, die Perspektive zu wechseln, innezuhalten und zu lauschen – und dabei Resonanzräume für neue Formen der Wahrnehmung entstehen zu lassen. Musik fungiert dabei als konstanter Resonanzkörper, der sowohl das Imaginäre als auch die emotionale Topografie ihrer Arbeiten verdichtet.
Webseite: https://jessicatamsin.github.io | Instagram: jeta.jessicatamsin
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Jessica Tamsin Allemann | Füürfest, Solo | Fotografie: Nicolas Masson

 

Nadine K. Cenoz | Kunstschaffende
(*1989, Buenos Aires, Argentinien)

Nadine K.Cenoz ist eine argentinisch-schweizerische Künstlerin. Sie lebt und arbeitet derzeit in Bern und Solothurn. Sie hat ihren Bachelor und Master of Science in Architektur an der ETH Zürich sowie ihren Master in Fine Arts an der Parsons School of Design, The New School, New York, erworben.
Cenoz‘ künstlerische Praxis hat ihren Schwerpunkt in der Zeichnung und in Werken, die für spezifische Orte und Gegebenheiten geschaffen werden. Dabei liegt der Fokus auf Subjektivierungsprozessen und der Erkundung der affektiven und politischen Dimensionen von Entwurzelung. Cenoz arbeitet mit dem Konzept des Mapping als Form des Widerstands, um Machtstrukturen und deren Dynamiken offenzulegen.Mit einer tiefen Verankerung in der Architektur hinterfragen ihre modellartigen Arbeiten die Mängel architektonischer Produktionssysteme in Bezug auf die Priorisierung von Affekten und eines befreiten sozialen Körpers. Das Werden und (De-) Konstruktionsprozesse sind von grundlegendem Interesse und führen zu Arbeiten, die konventionelle Methoden der Präsentation und Montage hinterfragen.
Webseite: www.nadinekcenoz.com | Instagram: @nadine.k.cenoz

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Nadine K. Cenoz | Visierung III | Acryl und Inkjet-Transfer auf Leinwand, 50 × 120 cm | 2025


Zoë Lena Guldimann | Musikerin
(*2005, Oekingen/SO)

Zoë Lena Guldimann ist Gitarristin, Sängerin, Songwriterin und  Produzentin. Unter ihrem Künstlernamen ZOEY erschafft sie eine eindringliche Mischung aus emotionalem Indie-Pop und organischer Klangästhetik. Ihre Musik verbindet tiefgründige Texte mit einer intimen, manchmal rohen Ehrlichkeit, die das Publikum unmittelbar berührt. Nach den zwei Jahren in der Sonderklasse Sport & Kultur am Gymnasium Solothurn absolvierte sie das PreCollege Pop und studiert seit 2024 im Bachelor Musik/Pop an der Zürcher Hochschule der Künste mit Hauptfach Gitarre. Seit 2018 steht sie als ZOEY auf der Bühne und hat sich als eine der spannendsten Newcomerinnen der Schweizer Musikszene etabliert. 2024 folgten Auftritte mit Dodo, Nickless und Marius Bear sowie der Halbfinaleinzug beim CokeSTUDIO Soundcheck. Mit ihrer Debüt-EP Diary und regelmässigen Airplays auf Schweizer Radios legt ZOEY den Grundstein für ihren weiteren Weg – mit dem Ziel, sich als eigenständige Stimme der neuen Schweizer Popgeneration zu behaupten.
Webseite: www.zoeymusic.com | Instagram: @_zoeleenaa

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Zoë Lena Guldimann | Fotografie: Til Jentzsch


Luis Hartl  | Fotograf:in
(*1997, aufgewachsen in Aarau, lebt und arbeitet in Olten)
Luis Fina Hartl entwickelte mit elf Jahren das Interesse an Fotografie. Mit 17 Jahren stellte Fina als jüngste Fotograf:in an der photo15 in Zürich aus. Die Bilder sind im Rahmen des gestalterischen Vorkurses in Aarau entstanden und zeigen Orte, die oft im Alltag wenig Beachtung bekommen. In der Grafiklehre konnte die Fotografie vertieft werden und wurde zum Beruf. Heute ist der Fokus auf Architektur-, Kultur- und Reportage-Fotografie. Luis Fina arbeitet in der visuellen Gestaltung in einem Kreativstudio und ist daneben künstlerisch und freischaffend tätig. 2025 wurde die fotografische Arbeit vom Kanton Solothurn mit dem Kunst-Förderpreis ausgezeichnet. Finas neutrale, sachliche Bilder sind oft geprägt von der Absenz des Menschen, der durch seine Spuren trotzdem anwesend ist. 
Webseite: www.luishartl.ch | Instagram: @finaluistiy

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Luis Hartl | Berge Bauen | Fotografie | 2019

 

Noé Herzog | Kunstschaffender
(*1998, geboren und aufgewachsen in Solothurn, lebt und arbeitet in Solothurn und Lüsslingen) Sein künstlerisches Schaffen bewegt sich zwischen filigranen Zeichnungen mit Fineliner und Zeichentusche auf Papier und handgeschnitzten Skulpturen aus Holz. Beide Werkbereiche entwicklet er unabhängig voneinander – doch in beiden tritt immer wieder ein zentrales Motiv in Erscheinung: das Wesen. Inspiriert von kontroversen gesellschaftlichen Themen, kombiniert er diese mit seiner persönlichen Sichtweise und formt daraus eine eigene Bildsprache, in der sich Abstraktes und Realistisches durchdringen. Als Autodidakt folgt er dabei einer experimentellen Herangehensweise, die das Unausgesprochene sichtbar machen will.
Website: https://www.noeherzog.com/ | Instagram: @noeluanherzog

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Noé Herzog | Ohne Titel | Zeichnung | Fineliner und Zeichentusche auf Papier | 29,7 x 42 cm | 2024 

 

Fabienne Lehmann  | Autorin
(*1996, Oberwil b. Büren)
Fabienne Lehmann setzt sich in ihrem Schreiben mit soziokulturellen und politischen Ereignissen auseinander und nutzt dafür das Mittel der Interview-Führung, um gesamtgesellschaftliche Phänomene mit individuellen Erlebnisberichten zu verknüpfen. Ansonsten macht sie das, woran es laut ihr und Sybille Berg im Theater (und der kUnSt allgemein) fehlt: Quatsch. Instagram: @pala.ava

 

Michel Lüthi  | Fotograf
(*1976 in Solothurn, aufgewachsen in der Weststadt, heute wohnhaft in Gerlafingen)
Sein Schaffen umfasst sowohl Auftragsarbeiten als auch eigene Projekte. Dabei schlägt sein Herz vorallem für Menschen mit Geschichten, Lost Places & das Meer. Ein unverkennbarer Blick für das Atmosphärische und das Unausgesprochene erschafft Bildwelten, die Betrachtende in ihren Bann ziehen. Die Bilder erzählen Geschichten von der Vergänglichkeit und der Melancholie des Zerfalls aber auch von der wilden Schönheit von Küstenlandschaften. Aktuell arbeitet er an einer Reportage und Portraitserie über Suchtkranke in Solothurn und an einem Projekt über seine eigene Generation, aufgewachsen in der Weststadt von Solothurn. Beide Projekte sind eine intensive persönliche Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft, sozialem Wandel und Erinnerung. 
Webseite: www.bilderwerft.ch | Instagram: bilderwerft.fotografie

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Michel Lüthi | North Sea Colors | Fotografie | Fine Art Print auf Hahnemühle Photo Rag matt, aufgezogen auf 3mm Aludibond | 60 x 90 cm | 2025

Joel Schoch I Komponist
(*1991, aufgewachsen in Schwellbrunn AR, lebt und arbeitet in Däniken So)

Joel Schoch komponiert Musik für Videospiele. Dabei konzipiert er die Interaktivität der Musik,, nimmt auf, komponiert, produziert und orchestriert. Er ist ein Soundtüftler und verwebt Alltagsgegenstände wie beispielsweise einen Backofen oder eine Sense mit traditionellen Musikinstrumenten, aber auch diese aus aller Welt, bunt kombiniert. Sein Studio platzt aus allen Nähten, da er sich, in der Videospielmusik unüblich, auf die Fahne geschrieben hat, sämtliche Klänge echt aufzunehmen. Für die Musik des Spiels FAR: Lone Sails hat ihm 2020 den internationalen “Best Game Music” Award in Oulu, Finnland eingebracht. Die kindliche Neugier und das Ausprobieren und Improvisieren sind die zentrale Inspiration für seine Arbeit.
Instagram: @joel.schoch

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Joel Schoch | Fotografie: Florian Amoser | 2025

 

Cosimo Wunderlin | Kunstschaffender
(*1992, aufgewachsen in Solothurn, lebt und arbeitet in Basel)
Cosimo Wunderlin arbeitet medienübergreifend und verfolgt dabei stets einen konzeptuellen Ansatz. Ausgehend von der Malerei kombiniert er seine Werke geschickt mit Elementen aus Illustration, Animation oder Sound. So werden düstere Farbstimmungen mühelos mit gestalterischen Referenzen zu Film und Comic ergänzt, oder gar eigene typografische Elemente hinzugefügt. Malereien von futuristisch anmutenden Figuren, Objekten oder verlassenen Schauplätzen sind wiederkehrende Motive in Cosimo Wunderlins Arbeit. Sie geben den Betrachter*innen Hinweise auf ein zugrunde liegendes Narrativ in einer nahen oder fernen dystopischen Zukunft. Manche Werke erinnern an Filmstills und erzeugen eine cineastische Atmosphäre, andere spielen mit surrealen Elementen und laden zur Interpretation ein. Mit jeder Arbeit wird die Geschichte erweitert und ausgebaut. Das Ergebnis sind Fragmente eines Gesamtkunstwerks, welche zusammenhängend oder unabhängig voneinander gelesen werden können. www.cosimowunderlin.ch | Instagram: cosimo_wunderlin 

Wasserdicht CosimoWunderlin

Cosimo Wunderlin | Wasserdicht. | Acryl, Öl & Marker auf Leinwand | 40 x 40 cm | 2025


Andreas Wyss I Musikschaffender
(*1998 in Olten, wohnt und arbeitet ebenda)
Seine Studio-Arbeiten umfassen verschiedenste Musikstile; von Rock bis Electronica, mit Gesang oder instrumental. Die neuste Solo-Arbeit ist das Mini-Album «Chasing Doctor P», eine Sammlung von sechs kurzen Stücken. Jedes davon ist eine pointierte Darstellung einer Stimmung oder einer Szene, die anhand einer Dramaturgie verklangbildlicht wurde. Andreas Wyss arbeitet mit selbstgebauten Soundsamples, akustischen Instrumenten und Synthesizern. Nebst seinen instrumentalen Arbeiten produziert und veröffentlicht Andreas Wyss regelmässig Popsongs mit Gesang. Die Single «Orbit» entstand in Zusammenarbeit mit Timon Dueblin. Die neuste Publikation «All my people» ist eine Kollaboration mit der Oltner Sängerin Eli Wolff. Zudem ist Andreas Wyss als E-Bassist unterwegs. Aktuelle Projekte sind das Trio «Frethike» und die Glarner Band «Linther». Zuvor wirkte er unter anderem als Bassist der Mundartband «Stiller Has» im Studio und auf der Bühne.

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Andreas Wyss | Fotografie: Tom Maeder