ausgezeichnet 2024

22. November — 22. Dezember 2024

 

Gezeigt werden Arbeiten von zehn Kunst- und Kulturschaffenden, die 2024 einen Förderpreis des Kantons Solothurn erhalten haben. Kuratiert von Lea Fröhlicher und Stefanie Steinmann.

Mit:
Mina Achermann (Kunstschaffende:r), David Hohl (Komponist), Robin Lütolf (Kunstschaffende:r), Nina Evelyn Pfüller (Tanzschaffende), Stefanie Probst (Kunstschaffende), Sascha Rijkeboer (Literaturschaffende:r), Aline Joana Rüede (Fotografin), Moritz Schiess (Holzbaurestaurator), Anna Roberta von Arx (Klarinettistin) und Sina Wilhelm (Theaterschaffende)

Vernissage | Freitag, 22.11. 2024 | 19 Uhr | mit «amuse-oreille – ein lyrischer Ohrenschmaus» von Sascha Rijkeboer

 

Lesung mit Sascha Rijkeboer | Mittwoch, 27.11.2024 | 19 Uhr | Veranstaltung in Kooperation mit der Töpfergesellschaft Solothurn

 

Tanz- und Musikperformances | Freitag, 13.12.2024 | 19 Uhr | mit Nina Evelyn Pfüller & Aline Gia Perino (Dance Company ONE) und Anna Roberta von Arx (Bassclarinet & Elect.)


Detailinfos zu den Preisträger:innen

Mina Achermann | Kunstschaffende:r (*1998, lebt und arbeitet in Genf)

Mina Achermann (*1998) war ein Kind in den frühen 2000er Jahren in einem Schweizer Agglomerationsdorf, das sich durch das Phänomen des Industrieschnees sowie eine eigene Ausfahrt an der Autobahn A1 auszeichnet. Mina ist Kunstschaffende*r, Kurator*in, Herausgeber*in, Organisator*in und Schreibende*r. In deren verschiedenen Tätigkeiten versucht Mina stets, von anderen zu lernen und hört lieber zu als zu sprechen. Mina hat bereits an verschiedenen mehrheitlich unbekannten Orten in der Schweiz ausgestellt und arbeitete in der Vergangenheit oft im Künstler*innenduo Nona Krach oder dem Kurationskollektiv Friends of the Atmosphere. Mina ist aktuell Co-Kurator*in des Kunstraums one gee in fog in Genf und hat vor kurzem zusammen mit Erell Le Pape den Verlag hhhhh gegründet, der ausschliesslich mündliche Textformen publiziert. Mina hat einen Bachelor in Kunstvermittlung von der Hochschule der Künste Bern und einen Master in CCC (Critical Curatorial Cybermedia) von der Haute École d'Art et de Design in Genf, wo Mina zurzeit lebt. Instagram: @rotcapli

 

1 MinaAchermann ohneTitel 2024 Baumwolle Seide und Wattefullung 40x60cm credits TaraUhlmann

Mina Achermann | ohne Titel | Baumwolle Seide und Wattefüllung | 40x60cm | 2024 | credits: TaraUhlmann

 

David Hohl | Komponist (geboren im Kanton Solothurn, wohnhaft in Basel)

David Hohl wuchs in Dornach auf, wo er im Alter von neun Jahren erst Klavierunterricht an der Musikschule besuchte und sich anschliessend das Gitarrenspiel selbst beibrachte. Ab dem 13. Altersjahr war der Musiker in verschiedenen Formationen und Stilrichtungen aktiv und komponierte für Theaterstücke des Neuen Theaters am Bahnhof Dornach. Mit seiner Leidenschaft für verschiedene musikalische Stilrichtungen studierte er von 2012 bis 2018 Komposition für Film-Theater und Medien an der Zürcher Hochschule der Künste. Seither ist er als freiberuflicher Komponist tätig.
 https://www.davidhohl.ch/ , Instagram: @music_by_davidhohl

 

Robin Lütolf | Kunstschaffende:r (*1995, geboren in Olten, lebt und arbeitet in Wien)

Als problemorientierter Konzept-, Klang- und Medienkünstler erforscht Robin Lütolf gesellschaftliche Verhaltensmuster und übersetzt seine gewonnenen Erkenntnisse in visuelle und/ oder auditive Formate. Die Geschichten scheinbar trivialer Objekte und Subjekte erzählt er auf eine feinsinnige und subtile Weise. Lütolf realisiert situationsbedingte Projekte und betrachtet den Präsentationsraum als öffentliches Experimentierfeld. Dabei weisen seine Arbeiten meistens eine gewisse Abhängigkeit vom Publikum auf und/oder beziehen es mit ein. Im Jahr 2021 gründete er gemeinsam mit Joëlle Bischof das transdisziplinäre Projekt Eisenbricht, welches gesellschaftliche Themenkomplexe in künstlerisch-wissenschaftlichen Ausstellungs- und Publikationsformaten behandelt. www.robin-luetolf.com, Instagram: @robin.info

 

 

Foto 3Robin Lütolf | Leaf in Time | Installation | 2024

 

Nina Evelyn Pfüller | Tanzschaffende (*1999 in Olten geboren und lebt zurzeit in Zürich)

Nina hat im 2023 den Bachelor für urbanen und zeitgenössischen Bühnentanz in Zürich abgeschlossen und arbeitet seitdem als freischaffende Tänzerin. Sie co-choreographiert und tanzt derzeit viel unter der Dance Company ONE, mit welcher sie in der ganzen Schweiz aber auch im Ausland performt. In ihren Projekten setzt sie sich mit aktuellen, gesellschaftlichen und politischen Themen auseinander wie zum Beispiel dem Insektenschwund, der Schnelllebigkeit der heutigen Gesellschaft oder der aufstrebenden Künstlichen Intelligenz, die sich in unseren Alltag schleicht. Oft ist sie selbst von den Problemen betroffen und möchte sich aktiv für eine Besserung einsetzten. Ihre Bedenken, Kritik und Wünsche transkribiert sie in Bewegung und versucht so ihre Mitmenschen und das Publikum zu berühren. Mit ihrer Kunst möchte Nina zum Nachdenken, Überdenken, Umdenken einladen. https://www.dancecompanyone.ch,  
Instagram: @_ninaevelyn_

 

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 Fanfaluca | Foto: Bettina Diel

 

Stefanie Probst | Kunstschaffende (*1998, lebt und arbeitet in Nürnberg, DE)

In ihrem künstlerischen Schaffen erforscht Stefanie Probst, eingewebt in die Darstellung von Solidarität im Angesicht der allgegenwärtigen Ausbeutung, die Ursprünge des weissen und privilegierten Weltschmerz-Empfindens. Es ist kein «Sprechen für» vielmehr ein «Hinweis auf» (Speaking nearby); Repräsentationslücken von Enthitäten/Lebensrealitäten, welche sich keinen Raum erkämpfen können. Dabei beschäftigt sie sich mit der queeren, romantisierten Vorstellung eines dystopischen Weltuntergangsszenarios, das angesichts wissenschaftlicher Daten beinahe als realistisch betrachtet werden kann. Ebenso fokussiert sie auf das Leben in unserer Alltags-Dystopie, in einem System, das für vorangegangene Generationen geschaffen wurde und von kapitalistischen, gesellschaftlich geprägten Vorstellungen und Träumen zeugt, die auf Ausbeutung und folglich Diskriminierung beruhen und beruhten. Instagram: @_stefanie_probst_

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 Darlings of LOMAH passing | Malerei auf Digitaler Collage gedruckt auf Alu-Dibond | 100x100cm | 2024

 

Sascha Rijkeboer | Literaturschaffende:r (*1992, geboren in den Niederlanden, aufgewachsen in Selzach, lebt und arbeitet in Basel)

Sascha hat schon immer gerne gesprochen und geschrieben; in der Bezirksschule Selzach sagte die Deutschlehrerin zu Sascha «so darfst Du keine Aufsätze schreiben, das kannst Du machen, wenn du Schriftstellerin bist ». Sascha ist keine Schriftstellerin geworden, sondern ein:e Schriftsteller:in. Schreibend verleiht they den inneren Zerwürfnissen, aber auch der Euphorie einer «Queer-Joy» eine Stimme. Sascha engagiert sich seit 2016 öffentlich für die Rechte und Sichtbarkeit von trans Menschen; they wurde u.a. im preisgekrönten Dokumentarfilm «Being Sascha» (3Sat) portraitiert. Sascha schrieb zahlreiche Kolumnen und arbeitet aktuell an their Lyrikdebüt, das mit einem Werkbeitrag des Fachausschusses Literatur BS/BL finanziert wurde. Sascha lebt und engagiert sich in der Stadt Basel seit dem Frühjahr 2019. Instagram: @whereasthis

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Sascha Rjikeboer |  Foto: Sara Affolter 

 

Aline Joana Rüede | Fotografin (*1993, aufgew. in Oberdorf SO, lebt und arbeitet in Paris und Zürich)

Ihre Praxis umfasst ephemere Installationen, welche sie durch verschiedene bildgebende Medien archiviert oder als eigenständige Szenografien darstellt. Als Material dienen ihr dabei organisches Material sowie Glas. Ihr Ziel ist es, durch ihren Prozess Denkweisen über das visuelle hinaus zu fördern und die Aufmerksamkeit auf unsere aktuelle Beziehung zu der Umwelt zu lenken. Ihr persönlicher Fokus liegt auf der pflanzlichen Interkonnektivität, den Zyklen, der historischer Bedeutung. www.studiovegete.ch, Instagram: @studiovegete

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Moritz Schiess | Holzbaurestaurator (*1980 im Bucheggberg, heute Biberist)


Als angehender Denkmalpfleger, welcher Kunstgeschichte, Konstruktionsgeschichte und die Ansätze der modernen wissenschaftlichen Denkmalpflege studiert, spricht Moritz Schiess einerseits die Sprache der Akademiker*innen. Als Zimmermann mit eigenem Betrieb, der das technische Verständnis für den Baustoff Holz und die heutige Realität des Handwerks versteht, spricht er ebenso die Sprache des Bauplatzes. Als Idealist, welcher grosse Bewunderung der Authentizität und Kunstfertigkeit früherer Epochen entgegenbringt, besitzt Schiess eine intrinsische Motivation zu deren Erhaltung. Moritz Scheiss sieht sich als Brückenbauer zwischen der «hohen» Theorie und der «wilden» Praxis, zwischen den Denkmalpfleger*innen und den heutigen Handwerker*innen.
Er dient als Übersetzer zwischen den Welten, mit dem Ziel, Denkmäler zu erhalten des kulturellen Wertes wegen sowie aus Gründen der Nachhaltigkeit mit der Haltung Reparatur statt Ersatz, Erhalt statt Abbruch. www.sfholzbau.ch, Instagram: @sfholzbau

 

Moritz Schiess Restaurierter Kornspeicher mit Baudatum 1570 | Aufgang mit Blockstufentreppe

 

Anna Roberta von Arx | Klarinettistin (*1998, geboren und aufgewachsen in Olten, ist zurzeit im Austausch in Aarhus, Dänemark.)

Die Klarinettistin ist zurzeit auf der Suche nach der eigenen Musiksprache. An der Hochschule der Künste in Bern hat sie einen Bachelor und Master in Klassischer Musik abgeschlossen. Der Wunsch die persönlichen Gedanken und Gefühle durch Musik ausdrücken zu wollen, wurde über die Jahre immer wie grösser. Die Improvisation gibt der Künstlerin neue Freiheiten, die sie oftmals in der Klassischen Musikwelt vermisst. Momentan erkundet sie neue Improvisationstechniken, die mit elektronischen Klängen vermischt werden. In Aarhus ist sie mit vielen Jazz-Musiker*innen im Austausch, die ihr Schaffen beeinflussen und bereichern. 
www.annavonarx.ch, Instagram: @anna.von_arx


Sina Wilhelm | Theaterschaffende (*1999, aufgewachsen in Olten, lebt neu in Aarau)

Sina Wilhelm arbeitet als freischaffende Schauspielerin, Regisseurin und Theaterpädagogin in diversen Projekten. Während und nach der Ausbildung war sie in mehreren Produktionen mit dem Theater Marie unterwegs. Daneben produziert und entwickelt sie eigene Bühnenprojekte, zuletzt mit dem neugegründeten «Kollektiv Commixtus». Dabei ist sie sowohl als Schauspielerin als auch als Autorin und Projektleiterin tätig. Sie interessiert sich besonders für interdisziplinäre Projekte, die verschiedene Stile verbinden und neu kombinieren. Sina Wilhelms Fokus liegt darauf gesellschaftskritisches Theater zu machen, das aber nicht nur für ein akademisches Publikum zugänglich ist. Weniger intellektuelle Diskurse, dafür berührende Bilder und Geschichten, die zwischen den Zeilen zum Denken anregen.
www.sinawilhelm.com | Instagram: @sina_wilhelm_

 

 

Sina Wilhelm Struktatur Kollektiv Commixtus

 

Struktatur 2024 | Kollektiv Commixtus | Regie: Andreas Bächli | Foto: Gino Aurelio